Moodboard erstellen – Der Beginn eines jeden Interior Design Konzepts
Ein Moodboard ist nichts anderes als eine hübsche Collage und ein erstes Herantasten an die zukünftige Stimmung im Raum. Für mich ist es zudem eines der wichtigsten Präsentations- und Arbeitsmittel im Interior Design Bereich. Und somit fixer Bestandteil bei jedem Interior Design Projekt. Da sich Leute abseits der Kreativbranche oftmals nicht sofort etwas darunter vorstellen können, gebe ich im heutigen Beitrag einen kleinen Einblick in Sachen Moodboard, sowie hilfreiche Tipps und Tricks, worauf man beim Erstellen achten kann.
Was ist ein Moodboard
Diese Frage wurde mit dem ersten Absatz schon zum Teil beantwortet. Gerne gehe ich aber in den nächsten Zeilen noch etwas intensiver darauf ein. Das Moodboard – auch Stimmungsbild oder Inspirationsbild genannt – dient in erster Linie als Orientierung bei der Erstellung eines Designs. Zudem bietet es eine Möglichkeit zur Visualisierung des Projektes. Daher ist das Erstellen eines Moodboards bei mir auch einer der ersten Schritte im Interior Design Projekt.
Basierend auf den ersten Gesprächen mit meinen Kunden erarbeite ich Collagen aus Farben und Farbkarten, Materialien und Strukturen, Möbeln, Fotos und Bilder, Logos, Zitaten, Textausschnitten oder einzelnen Worten. Damit kann ich die geschmackliche Richtung und den präferierten Stil des Kunden herausfinden. Die so gesammelten Ideen ordne ich dann im nächsten Schritt zu einer Art Collage an. Je nach Kundenprojekt von Hand oder am Bildschirm. Darauf basierend erarbeite ich dann in einem nachgelagerten Schritt konkrete Möbelvorschläge. Das Moodboard selber stellt somit noch keinen konkreten Einrichtungsvorschlag dar.
Wofür benötigt man ein Moodboard
Wie bereits kurz angeschnitten, ist es zu Beginn eines neuen Interior Design Projekts wichtig, die bevorzugte Stilrichtung der Kunden ausfindig zu machen. Dies fällt mit Bildern, Fotos, Farben und Materialien natürlich deutlich leichter als nur mit Worten. Da sich Kunden oftmals noch nicht im Klaren sind, welcher Stil ihnen am besten gefällt, taste ich Geschmack und Vorlieben zunächst ab. Dies erfolgt durch gezieltes Fragen, Zuhören und Zeigen von Anschauungsmaterial im Rahmen ausführlicher Erstgespräche. Diese können entweder direkt beim Kunden vor Ort oder auch online stattfinden. So gelingt es meist auf Anhieb, einen Stil zu finden, der dem Kunden gefällt. Mithilfe eines Moodboards kann dieser dann visualisiert und greifbar gemacht werden .
Der Kunde kann sich so leichter für eine Richtung entscheiden und rechtzeitig Änderungswünsche bekannt geben. Das spart Zeit und Kosten und man kann gemeinsam die Basis für eine gute Zusammenarbeit legen. Denn hat man den Stil und Geschmack mithilfe des Moodboards erst mal festgesteckt, so fällt die Suche nach passenden Möbelstücken – die dem Geschmack des Kunden entsprechen – später auch deutlich leichter. Während des gesamten weiteren Verlaufs des Interior Design Projekts kann das Moodboard nun als ständiger Begleiter herangezogen werden und alle Designfragen lösen. Zwar ersetzt das Moodboard keine Einkaufsliste, liefert aber trotzdem konkrete Designvorstellung für die Dinge auf der Einkaufsliste. Somit kann man sicher sein, dass die Einrichtung später stimmige Eindrücke vermittelt. Zudem passen zum Schluss auch alle Einrichtungsgegenstände stilistisch garantiert gut zusammen.
Welche unterschiedliche Arten von Moodboards gibt es
Ein Moodboard kann ein reines Stimmungsbild sein, wo zum Beispiel mit Sonnenaufgängen, Pflanzen und Farbflächen eine Stimmung transportiert wird, die der Raum später ausstrahlen soll.
Wenn es schon etwas konkreter sein darf, kommen Colourboards, also Farbvorschläge sowie Styleboards mit konkreten Stoffen, Farben und Strukturen zum Einsatz.
Dem gegenüber stehen Moodboards die bereits um Möbel-Inspirationen ergänzt sind. Wie bereits erwähnt geht es hier aber nach wie vor nur um einen ersten Vorgeschmack und keine finalen Einrichtungsvorschläge.
Wie kann man ein Moodboard erstellen
Zum Schluss möchte ich dir nun wie versprochen noch ein paar Tipps und Tricks mit auf den Weg geben, wie auch du tolle Moodboards gestalten kannst.
Inspirationen finden und sammeln
Zunächst kannst du alle Fotos, Bilder und Designs sammeln, die du ansprechend findest. Hierbei musst du noch gar nicht explizit darauf achten, dass alles einem Stil entspricht. Investiere gerne ausreichend Zeit, der Prozess kann ruhig mehrere Tage dauern. Schließlich bilden die gesammelten Inspirationen die Basis deiner Designs. Tolle analoge Quellen, um ansprechende Bilder, Fotos und Designs zu finden sind dabei zum Beispiel Interior Zeitschriften und Magazine. Meine liebsten digitalen Quellen sind einschlägige Blogs oder Social Media Kanäle wie Pinterest und Instagram.
Inspirationen organisieren und ordnen
Hast du ausreichend Bilder und Designs gesammelt, geht es in einem nächsten Schritt darum, diese zu organisieren. Hier ordne ich die einzelnen Eindrücke nun nach Stilen und sortiere passende Visuals zusammen. Dabei kann es passieren, dass einige Bilder und Fotos nicht mehr der ursprünglichen Idee entsprechen oder stilistisch nicht zum Rest passen. Sollte dies der Fall sein, kann man gerne mehrere Moodboards erstellen und verschiedene Stile gegenüberstellen. Auch das kann eine große Hilfestellung sein, sich im Endeffekt für einen Stil zu entscheiden.
Vorlagen nutzen oder frei arbeiten
Ob man beim Moodboard erstellen lieber Vorlagen nutzen oder ganz individuell arbeiten sollte, bleibt jedem selbst überlassen. Gerade wenn ich digitale Moodboards erstellen möchte, orientiere ich mich oftmals an meinen selbst erstellten Vorlagen, was das Design anbelangt. Schließlich muss man das Rad auch nicht bei jedem Projekt neu erfinden. Bei analogen Moodboards hingegen arbeite ich lieber vollkommen frei und ordne Bilder und Fotos ganz ohne Vorlagen stimmig an. Trotzdem dient das eine oder andere Board oftmals als Inspiration, was beispielsweise den Aufbau anbelangt. Wenn du dir keine eigenen Vorlagen erstellen möchtest, ist Pinterest eine tolle Quelle, um Inspiration und Ideen zu finden.
Inspirationen auswählen
Nun ist es an der Zeit sich für einen Stil zu entscheiden. Platziere die Moodboards dazu am besten an einem Ort, wo du sie täglich siehst. Im Idealfall sogar in dem Raum, in dem die Inspirationen später tatsächlich umgesetzt werden sollen. Lass dir ausreichend Zeit und versuche bei der Entscheidung zu berücksichtigen, welcher Stil sich besonders gut in den zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten machen und ein homogenes Stimmungsbild erzeugen würde.
Ich hoffe, dass ich dir einen kleinen Einblick in meine Moodboards geben konnte und dir mit meinen Tipps und Ideen ein bisschen Inspiration vermittelt habe, sodass auch du schon bald dein erstes Moodboard erstellen kannst. Hinterlasse mir in den Kommentaren gerne deine Erfahrungen, die du bis jetzt schon mit Moodboards sammeln konntest. Oder gerne auch Fragen, sollte noch etwas zum Thema Moodboard offen sein. Solltest du bei einem bestimmten Projekt Unterstützung in Form eines Moodboards oder ersten Konzeptideen benötigen, freue ich mich sehr, dich mit meinen Ideen unterstützen zu können. Kontaktiere mich gerne und wir vereinbaren ein unverbindliches Erstgespräch.
Alles Liebe
Magdalena